Isoflavone: Pflanzliche Superpower für deine Hormonbalance
Mit diesen sekundären Pflanzenstoffen kannst du dich im hormonellen Chaos der Wechseljahre unterstützen. Doch die pflanzlichen Verbindungen können noch mehr für deine Gesundheit bewirken. Erfahre, wie du sie perfekt für dich nutzen kannst.
Als Frau ab 40 weißt du sicherlich, wie wichtig es ist, auf die richtigen Nährstoffe zu achten. Isoflavone sind dabei ein ganz besonderer Pflanzenschatz, der nicht nur das allgemeine Wohlbefinden fördert. Sie können auch bei spezifischen gesundheitlichen Herausforderungen helfen, die mit dem Alter und hormonellen Veränderungen einhergehen. Doch was genau sind Isoflavone und wie können sie dir besonders ab 40 nützen? In diesem Artikel gehen wir auf diese Fragen ein und erklären dir, warum du Isoflavone in deinen Alltag integrieren solltest.
Was sind Isoflavone?
Isoflavone gehören zu einer Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die zu den sogenannten Flavonoiden zählen. Diese pflanzlichen Verbindungen sind für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Sie kommen hauptsächlich in Hülsenfrüchten vor, insbesondere in Soja, aber auch in Rotklee. Das Besondere an ihnen: Sie weisen eine ähnliche Struktur wie körpereigenes Östrogen auf. Aufgrund dieser Struktur zählen Isoflavone auch zu den „Phytoöstrogenen“.
Phytoöstrogene können im Körper an die gleichen Rezeptoren andocken wie das menschliche Östrogen. Dadurch haben sie eine hormonähnliche Wirkung und können bei einer Östrogen-Dysbalance unterstützen. Interessanterweise in beide Richtungen:
- Bei einem Östrogenmangel gleichen sie das Minus aus, indem sie an bestimmten Rezeptoren andocken. Die Wirkung ist natürlich weniger stark als bei echtem oder synthetischem Östrogen.
- Bei einer Östrogendominanz puffern die Phytoöstrogene das Zuviel etwas ab. Auch das liegt an den Rezeptoren: Denn wenn ein Teil der Rezeptoren „blockiert“ ist, hat das stärker wirkende Östrogen weniger Plätze zum Andocken und Wirken.
Diese Doppelwirkung ist in den Wechseljahren super, wenn das Östrogen erst schwankt und dann dauerhaft runtergeht.
Wie unterstützen Isoflavone unsere Frauengesundheit ab 40?
Da Isoflavone den Östrogenspiegel sanft balancieren, sind sie natürlich perfekt gegen das Hormonchaos in den Wechseljahren. Gerade in der späten Perimenopause und in den ersten Jahren der Postmenopause können sie dich dadurch darin unterstützen, bestimmte Symptome wie etwa Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Brain Fog abzumildern.
Zusätzlich sind Isoflavone starke Antioxidantien, die pflanzliche und menschliche Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Sie wirken, indem sie die Bildung von schädlichen reaktiven Sauerstoffverbindungen (ROS) reduzieren, aktiven Singulettsauerstoff löschen und Radikale abfangen, bevor sie Zellschäden verursachen können. Das ist nicht nur top für Haut und Haare ab unseren 40ern, sondern auch für unser Herz-Kreislauf-System (Cholesterin & Gefäßgesundheit), das Immunsystem und die Zellgesundheit.
Und so ist es kein Wunder, dass sich neuere Studien nun auch gezielt mit der Frage beschäftigen, was Isoflavone noch alles für uns tun können. Erste Tests sind positiv bezüglich Knochengesundheit, Stimmungsschwankungen und Gewichtsmanagement. Spannend daran: Der Darm macht den Unterschied. Wenn die Isoflavone in Kombination mit einem probiotischen Stamm namens Lactobacillus gasseri (LGA1) gegeben wurden, waren die positiven Effekte deutlich höher. Der Grund dafür: Das Probiotikum LGA1 erhöht die Bioverfügbarkeit der Isoflavone, da es den Körper unterstützt, sie in ihre aktive Form (Aglykone) umzuwandeln. „Aktiv“ bedeutet hier, dass der Körper sie in dieser Form direkt nutzen kann.
Auch wenn noch weitere Forschungen nötig sind, um die vielversprechenden Ergebnisse zu validieren – Isoflavone sind definitiv pflanzliche Superhelden, die uns Frauen vielfältig unterstützen.
Wie kann ich über die Ernährung von der Isoflavon-Kraft profitieren?
Den höchsten Gehalt an Isoflavonen findest du in Sojaprodukten. Also Sojabohnen (Edamame), Sojamilch, Tofu, Tempeh, Natto oder Miso. Aber auch in Kichererbsen, Linsen, allen Bohnenarten oder etwa Lupine befinden sich die Pflanzenstoffe.
Isoflavone aus fermentierten Sojaprodukten wie Tempeh oder Miso sind bioverfügbarer, weil auch durch die Fermentation die Isoflavone bereits teilweise in Aglykone (die aktive Form der Isoflavone) umgewandelt sind. Ähnlich ist es bei Keimen und Sprossen.
Fermentiertes magst du nicht und kannst dich auch nicht daran gewöhnen? Dann achte zumindest auf eine pflanzlich-ballaststoffreiche Basis (Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn) und unterstütze, etwa mit XbyX Darm Kultur, dein gesamtes Mikrobiom.
Leider ist es aber auch ein bisschen Genetik, wie gut du von den Wirkungen der Isoflavone profitieren kannst – gerade bei Soja. Das liegt daran, dass einige Menschen „Equol“ bilden können und andere nicht. „Equol?“ Was ist das jetzt schon wieder?”, fragst du dich vielleicht.
Es ist ein Stoffwechselprodukt aus einem bestimmten Soja-Isoflavon namens Daidzein, das bestimmte Darmbakterien bildet. Equol bindet deutlich stärker als viele andere Isoflavon-Metabolite an den Östrogenrezeptoren. Die östrogenbalancierende Wirkung ist somit auch stärker, wenn du in der Lage bist, Equol zu bilden. Leider kann man nur über eine Labormessung von Equol (und Daidzein) wissen, ob man es bilden kann oder nicht.
Aber unabhängig davon: Du profitierst natürlich auch von der Isoflavon-Kraft, wenn du kein Equol bilden kannst. Gerade, wenn dein Östrogen aus der Balance ist oder du dich mit Antioxidantien versorgen willst.
Machen Nahrungsergänzungsmittel mit Isoflavonen Sinn?
Gerade in den Wechseljahren, wenn hormonelle Schwankungen stärker ausgeprägt sind, kann die gezielte Unterstützung durch Isoflavonpräparate hilfreich sein, um die Symptome zu lindern. Natürlich nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung, sondern als Ergänzung, wie der Name schon sagt.
Auch wer nicht gerne (fermentierte) Soja isst, es im Alltag nicht regelmäßig schafft oder nicht verträgt, kann einfach auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Hier empfiehlt sich etwa Rotklee als Basis. Der ist sojafrei und trotzdem eine super Isoflavon-Quelle, die man über die natürliche Nahrung selten zu sich nimmt. Auch unser XbyX Phyto Power punktet mit Isoflavonen, gepaart mit anderen Phytoöstrogenen, Vitaminen, sowie Präbiotika für deinen Darm. Gerade Letzteres ist ein immenser Pluspunkt, da die Isoflavone ihre gesamte Kraft nur entfalten können, wenn dein Darm gesund und voller Vielfalt ist.
Kontraindikationen für hoch dosierte Isoflavone
Generell gilt: Isoflavone in moderaten Mengen über die Ernährung sind wirklich für fast jede Frau gut. Wenn du keine Allergie aufweist, dann greife bedenkenlos zu bei Sojamilch, Tofu oder Edamame.
Bei bestimmten Vorerkrankungen gibt es jedoch Kontraindikationen. Denn jeder Wirkstoff „wirkt“ nun mal – auch die, aus der Natur.
Wählst du hoch dosierte Isoflavonprodukte, solltest du deshalb folgende Punkte beachten:
- Hormonempfindliche Erkrankungen: Wenn du an hormonempfindlichen Erkrankungen wie Brustkrebs oder Endometriose leidest, sprich die Einnahme von Isoflavonen mit deiner Ärztin ab. In solchen Fällen können die östrogenähnlichen Eigenschaften von Isoflavonen eine Rolle spielen.
- Medikamentöse Wechselwirkungen: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche, die die Hormonproduktion oder den Hormonhaushalt beeinflussen, können mit Isoflavonen interagieren. Auch hier ist es ratsam, vor der Einnahme Rücksprache mit deiner Ärztin zu halten.
Fazit
Isoflavone sind vielseitige Pflanzenstoffe, die vor allem deiner Hormonbalance in der späten Peri- und der Postmenopause zugutekommen können. Doch die Powerstoffe können noch mehr als Ausbalancieren: Sie stärken dein gesamtes System von innen und sind ein echter Zugewinn – gerade wenn der Körper langsam älter und sensibler wird.
Du kannst Isoflavone ganz einfach über Sojaprodukte und Hülsenfrüchte in deine Ernährung integrieren. Nahrungsergänzungsmittel können ein hilfreicher Zusatz sein, um die Vorteile dieser natürlichen Pflanzenstoffe noch gezielter zu nutzen. Doch es ist der Mix aus einem großen Zusammenspiel, bei dem besonders der Darm mal wieder eine Schlüsselrolle spielt.
Studien & Quellen
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Isolierte Isoflavone sind nicht ohne Risiko. Bundesinstitut für Risikobewertung.
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