Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktion

Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktion
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Wenn die Schilddrüse auf Sparflamme läuft, steigen die Kilos oft stetig – und lassen sich auch kaum noch vertreiben. Diese 5 Schritte unterstützen dich beim Abnehmen trotz Schilddrüsenunterfunktion.

Inhaltsverzeichnis

Die Schilddrüse ist klein, kann aber große Veränderungen im Körper verursachen. Denn als Hormondrüse beeinflusst sie über die Ausschüttung der Hormone T4  und T3 viele Körperfunktionen.

Schilddrüsenhormone wirken in unserem Körper wie eine Art Gaspedal. Sie regeln die perfekte Geschwindigkeit, Taktung oder Stärke von vielen Prozessen. Doch nicht immer ist dieses Gaspedal richtig justiert: Bei einem zu viel an Hormonen (Hyperthyreose oder auch Schilddrüsenüberfunktion) laufen Körper und Psyche „übertourig“, bei zu wenig Hormonen (Hypothyreose oder auch Schilddrüsenunterfunktion) entsprechend „untertourig“.

In der Lebensmitte, also genau während der Wechseljahre, treten bei Frauen Unterfunktionen der Schilddrüse besonders häufig auf. Die Symptome sind den Merkmalen der Wechseljahre, vor allen denen einer Östrogendominanz, sehr ähnlich und werden häufig verwechselt. Du willst mehr darüber wissen? Dann ließ unseren Guide Schilddrüse und die Wechseljahre

Hormone runter, Gewicht rauf

Wenn dein Körper nun aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion nicht genügend Hormone produziert, läuft er nicht nur untertourig, es kommt häufig auch zu einer Gewichtszunahme. Noch sind nicht alle Zusammenhänge zwischen Schilddrüse und Gewicht abschließend geklärt. Doch einige Gründe liegen auf der Hand:

  • Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 sorgen für eine hohe basale Stoffwechselrate, auch Grundumsatz genannt. Das ist die Anzahl der Kalorien, die dein Körper benötigt, um seine grundlegenden Funktionen wie Atmung und Zellproduktion zu erfüllen. Verbrennst du nun plötzlich durch die geringere T3 und T4 Hormonproduktion im Ruhezustand weniger Kalorien, steigt bei gleichbleibender Ernährung natürlich die Wahrscheinlichkeit der Gewichtszunahme.

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  • Wir lagern bei einer Schilddrüsenunterfunktion vermehrt Salz und Wasser ein. Das sind zwar „nur“ bis zu 5 Kilo, in Kombination mit den anderen Faktoren aber trotzdem ein relevanter Posten.
  • Schilddrüsenhormone sind sowohl an der Fettmobilisisation, als auch am Abbau von gespeichertem Fett beteiligt. Gerade Zweites ist natürlich eine essenzielle Voraussetzung zum Abnehmen. Stehen deinem Körper jetzt zu wenig Hormone zur Verfügung, funktioniert dieser Prozess nur eingeschränkt. Heißt: Was einmal auf der Hüfte ist, will nicht wieder weggehen.
  • Die Gewichtszunahme und der erhöhte TSH-Wert wirken darüber hinaus wiederum auf Steuerungssysteme im Gehirn ein, was dazu führen kann, dass das Appetitzentrum und die Sättigungsmechanismen nicht mehr richtig funktionieren. Häufig kommt es zu Appetitverlust mit gleichzeitiger Gewichtszunahme.

All diese Prozesse potenzieren sich gegenseitig. Nimmst du dann weiter zu, reichen die knapper gewordenen Schilddrüsenhormone noch weniger und eine Spirale des Zunehmens kann beginnen.

Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktion – schwer, aber nicht unmöglich

Was tun, damit du einen Ausweg aus diesem Teufelskreis findest oder gar nicht erst zu tief hineinrutschst? Diese 5 Schritte unterstützen dich auf deinem Weg.

Abnehm-Schritt 1: Ursachenforschung

Wenn du eine Schilddrüsenunterfunktion vermutest, ist der Gang zur Ärztin Pflicht. Über eine Blutuntersuchung wird dort dein TSH- Wert, dein T3 und T4 Wert – optimalerweise als freie Hormone fT3 und fT4 – bestimmt. Denn nur die freien Hormone stehen deinem Körper auch wirklich zur Verfügung.

Bei Verdacht auf Hashimoto-Thyreoiditis solltest du zusätzlich die Autoantikörper bestimmen lassen. Eine Ultraschalluntersuchung ist ebenfalls unabdingbar. Denn mithilfe dieser Sonografie kann die Ärztin Lage, Form, Struktur und Größe der Schilddrüse beurteilen. Dadurch können auch Rückschlüsse auf die Funktionstüchtigkeit der Schilddrüse gezogen werden.

Doch bitte denke ganzheitlich: Gibt es noch weitere Gründe, die die Gewichtszunahme verursachen können? Und was in deinem Leben kann – abgesehen von unbeeinflussbaren Krankheiten – zur Unterfunktion geführt haben? Besonders Dauerstress kann über diverse Wege eine Fehlfunktion der Schilddrüse begünstigen.

Abnehm-Schritt 2: Schilddrüsenhormone einnehmen

Gibt es eine Ursache – wie den bereits erwähnten Stress –, die du selbst beeinflussen kannst, gilt es immer, diese zuerst zu beheben.

Daneben gilt: Aus medizinischer Sicht ist bei einer schweren Unterfunktion die Einnahme von L-Thyroxin, einem künstlichen Schilddrüsenmedikament, fast unumgänglich. Dadurch lassen sich die Hormonwerte wieder normalisieren und der Stoffwechsel „beschleunigen“.

Eine gute Therapie versetzt Betroffene also überhaupt erst wirklich in die Lage, wieder Gewicht zu verlieren. Vereinbare mit deiner Ärztin einen Behandlungsplan. Es dauert häufig ein wenig, bis die richtige Dosierung gefunden wird und die Symptome zurückgehen.

Wichtig: Schilddrüsenmedikamente sind keine Diät-Medikamente und sollten nur so viel wie nötig und so niedrig wie möglich dosiert werden. Höhere Dosierungen nur um abzunehmen sind fatal, da du neben dem Körperfett auch wichtiges Muskeleiweiß verlierst und andere Stoffwechselstörungen zu erwarten sind.

Abnehm-Schritt 3: Geduld haben

Pendeln sich die Schilddrüsenwerte langsam im Normalbereich ein, funktioniert Abnehmen und Zunehmen in der Regel wieder wie bei anderen Menschen auch. Doch das ist mit zunehmendem Alter auch bei intakter Schilddrüse nicht gerade einfach.

Also habe Geduld und lasse dich nicht von Radikal-Diäten oder kurzfristigen Trends verführen, die eine Gewichtsabnahme in kürzester Zeit verheißen. Diese beeinflussen deine Schilddrüsenfunktion negativ, verringern dein Energielevel zusätzlich und führen zum klassischen Jojo-Effekt. Änderungen im Lebensstil und eine gezielte gesunde Ernährung führen dich langsam, aber nachhaltig zum Ziel. Unser Figurzeit Programm kann dich auf diesem Weg begleiten.

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Abnehm-Schritt 4: Ernährung

Es gibt keine Spezial-Ernährung, die deine Schilddrüsenunterfunktion pauschal beseitigen kann. Orientierst du dich aber an unseren Simple 7 Konzept, versorgst du deinen Körper mit allem, was er braucht – und „animierst“ damit gleichzeitig deine Schilddrüse zur optimalen Funktion. Du möchtest noch ein paar Spezial-Tipps? Dann achte gezielt auf:

  • Hohe Nährstoffdichte: Solange dein Grundumsatz runterreguliert ist, ist es besonders schlau, sich mit Dingen satt zu essen, die deinem Körper mit wenig Kalorien möglichst viele Nährstoffe geben. Ein hohes Volumen, wie bei Suppen oder Salaten, hilft zusätzlich, den Magen zu füllen und dich satt zu fühlen. Auch Proteine sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl.
  • Entzündungshemmende Lebensmittel: Antioxidantien, Omega 3 wie aus Alles Omega und sekundäre Pflanzenstoffe dämpfen Entzündungsprozesse. Du willst mehr dazu wissen? Dann ließ unseren Artikel Entzündungshemmende Lebensmittel: Unsere Favoriten
  • Jod: Jod wird als Grundstoff für die Produktion der Schilddrüsenhormone benötigt, kann aber vom Körper nicht selber gebildet werden. Greife daher gerne zu Seefisch, Algen und Meerestieren. In Deutschland sind Salz und andere Lebensmittel gezielt jodiert, um den Tagesbedarf zu decken. Jodtabletten solltest nur in Rücksprache mit der Ärztin einnehmen und nicht selbstständig supplementieren. Das gilt vor allem, wenn du unter einer Hashimoto Thyreoditis leidest.
  • Selen: Selen ist Bestandteil bestimmter Enzyme, die für die Umwandlung von Schilddrüsenhormonen benötigt werden. Das Spurenelement sollte deshalb regelmäßig mit der Nahrung aufgenommen werden. 2 – 3 Paranüsse pro Tag reichen dafür aus.
  • Vitamin D: Lass deinen Vitamin D-Status bitte regelmäßig testen und ergänze dementsprechend individuell dosiert, z.B. mit XbyX Sonne Satt. Davon profitieren neben der Schilddrüse auch Knochen und Immunsystem. Am besten kombinierst du das mit Zink.
  • Blutzuckerspiegel möglichst stabil halten: Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Glukoseaufnahme in Darm und anderen Organen vermindert. Das kann zu größeren Blutzuckerschwankungen führen, die du durch deine Ernährung möglichst minimieren solltest. Lege deinen Fokus auf eine Medium-Carb-Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten.

Abnehm-Schritt 5: Bewegung

Bei einer akuten unbehandelten Schilddrüsenerkrankung sollte auf starke sportliche Aktivitäten verzichtet werden, da diese Belastung das Herz-Kreislauf-System überfordern könnte.

Schilddrüsenpatientinnen, die beschwerdefrei sind und bei denen die Schilddrüsenwerte im Normalbereich liegen, können ohne Probleme Sport treiben. Gerade um den Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen und die Kilos wieder von den Hüften zu bekommen, ist Sport ein absolutes Muss.

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Studien & Quellen