Wechseljahre mit 35 oder 40? Alles über vorzeitige Wechseljahre

Vorzeitige Wechseljahre mit 35 oder 40
Wenn wir an die Wechseljahre denken, haben wir oft – danke auch an Medien und Werbung, die genau das lange vermittelt haben – an ältere Frauen. 50 mindestens, eher älter. Was aber, wenn die Periode schon mit 40 ausbleibt und sich die Wechseljahre mit voller Wucht zeigen? Oder sogar schon in den 30ern?
Inhaltsverzeichnis

Die Wechseljahre umfassen, wie der Name es schon verrät, einen längeren Zeitraum: Es ist ein Prozess über mehrere Jahre. Bei vielen Frauen beginnen sie langsam in den 40ern, insbesondere die ersten Symptome der Perimenopause können hier auftreten. Wann genau die Regelblutung das letzte Mal stattfindet, ist individuell unterschiedlich. Die meisten Frauen sind zwischen 51 und 52 Jahren alt, wenn sie ihre Periode das letzte Mal bekommen. 

Doch manchmal kommt es anders als gedacht: Wenn das dauerhafte Ende der Menstruationszyklen schon vor dem 40. Lebensjahr eintritt, spricht man von vorzeitigen Wechseljahren. Rund 1% aller Frauen betrifft das. 0,3% der Frauen werden von ihrer letzten Regelblutung bereits vor dem 35. Lebensjahr überrascht. Aber woran kann das liegen?

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Die Wechseljahre starten dann, wenn sich unser natürlicher Eizellvorrat langsam dem Ende zuneigt. Wir werden mit einem festen Vorrat an Eizellen geboren – ca. 1.000.000 Stück. Viele davon schaffen es gar nicht bis zur ersten Menstruation. Nur rund 500.000 Stück sind mit Beginn der Pubertät noch vorhanden. Im Laufe unseres Lebens brauchen wir unseren Eizellvorrat Monat für Monat auf. Mit Beginn der Wechseljahre haben wir noch ca. 50.000 Eizellen, nach der letzten Monatsblutung ist keine Eizelle mehr übrig. Bei den vorzeitigen Wechseljahren ist der Zeitpunkt, an dem die Funktion der Eierstöcke erlischt, deutlich früher erreicht. Bedeutet: Die Wechseljahre starten früher, wenn

  1. der Eizellvorrat vorzeitig aufgebraucht ist oder
  2. die Eierstöcke in ihrer Funktion beeinträchtigt sind.

Dafür gibt es verschiedene Ursachen.

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Vorzeitige Wechseljahre – die Ursachen

In vielen Fällen ist es nicht möglich, eine genaue Ursache für die Wechseljahre mit 35 oder 40 Jahren zu finden. Häufig handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen – denn mehrere Faktoren beeinflussen den Zeitpunkt der Menopause. Werfen wir einen Blick auf mögliche Ursachen und Einflussfaktoren.

#1 Der genetische Faktor

Je nach Literatur wird der genetische Einfluss auf den Beginn der Wechseljahre mit 40 bis 85% angegeben. Das ist natürlich eine breite Range, zeigt aber doch recht deutlich, dass der genetische Einfluss nicht zu unterschätzen ist. Oft gibt es ein typisches “Familienmuster”, wie früh oder spät die Wechseljahre eingetreten sind. Man könnte also sagen, der Zeitpunkt der letzten Regelblutung ist somit vererbt.

Aber: Viele Frauen, die mit 40 oder 35 in den Wechseljahren sind, haben keine ähnlichen Fälle in ihrer Familiengeschichte. Es muss also noch weitere Einflussfaktoren geben.

#2 Chromosomenfehler

Einige Chromosomenfehler können zu einer vorzeitigen Menopause führen. Dazu gehört zum Beispiel das Turner-Syndrom oder die Gonadendysgenesie. Diese Chromosomenstörungen fallen allerdings schon in der frühen Jugend auf, da sich die sekundären Geschlechtsmerkmale kaum entwickeln und die Periode nicht eintritt. Das Fragile-X-Syndrom, das bei 1 von 2500 Geburten bei Frauen auftritt, bleibt hingegen öfter unerkannt, da die Symptome eher mild verlaufen.

Braucht es einen Gentest?

Ein Gentest kann sinnvoll sein, wenn sich die vorzeitigen Wechseljahre wie ein roter Faden durch die Generationen ziehen. Auch im Hinblick darauf, dass mögliche Chromosomenstörungen an den Nachwuchs weitergegeben werden können. Ob der Test im Einzelfall Sinn macht, solltest du mit deiner Ärztin besprechen.

#3 Autoimmun- und Viruserkrankungen

Bestimmte Viren können das Funktionsgewebe der Eierstöcke schädigen. Dazu gehört zum Beispiel das Mumpsvirus. Auch bei einigen Autoimmunerkrankungen können die Wechseljahre schon früher eintreten. Der Immunsystem richtet sich hier gegen körpereigenes Gewebe – im Fall der vorzeitigen Wechseljahre gegen das Gewebe der Eierstöcke. Es entstehen Entzündungen, die zu einer eingeschränkten oder sogar komplett aufgehobenen Funktion der Eierstöcke führen können. Solche autoimmunen Entzündungsprozesse können zum Beispiel bei Erkrankungen wie dem Morbus Hashimoto oder der rheumatoiden Arthritis auftreten.

#4 Stoffwechselerkrankungen

Paradebeispiel ist hier der Diabetes mellitus. Bei Patientinnen mit Diabetes mellitus, im Volksmund auch als Zuckerkrankheit bekannt, setzen die Wechseljahre oft signifikant früher ein. Dies betrifft vor allem Frauen, die schon seit Kindheit, Jugend oder frühem Erwachsenenalter unter der Stoffwechselerkrankung leiden, also eher Frauen mit Diabetes Typ I.

#5 Operative Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter

Eine Operation beider Eierstöcke leitet sofort die Wechseljahre ein – das leuchtet ein. Aber auch bei alleiniger Entfernung der Gebärmutter mit Erhalt der Eierstöcke können die Wechseljahre vorzeitig eintreten. Der Grund: Durch die Operation kann es zu einer geringeren Durchblutung der Eierstöcke und damit zu einer verminderten Hormonproduktion kommen. Das ist allerdings nicht immer der Fall.

#6 Chemo- und Strahlentherapie bei Krebserkrankungen

Sowohl die Chemotherapie als auch Bestrahlungen im Bereich des Unterleibs können die Eierstöcke unwiderruflich schädigen. Dabei gilt: Je aggressiver die Chemotherapie und je älter die Frau bei Beginn der Behandlung ist, desto höher ist das Risiko.

#7 Rauchen und andere Toxine

Alles, was die Zahl deiner Eizellen reduziert, kann theoretisch auch dazu führen, dass deine Wechseljahre schon mit 35 oder 40 eintreten. Eine besondere Rolle spielen hier Toxine, insbesondere das Rauchen: Es nimmt 1. Einfluss auf die Hormonproduktion und hat 2. toxische Effekte auf die Keimzellen deiner Eierstöcke. Das Risiko für eine vorzeitige Menopause ist dosisabhängig. Kurz gesagt: Je mehr geraucht wird, desto höher ist das Risiko für einen frühen Eintritt der Wechseljahre.

In einer Langzeitstudie zeigte sich aber auch, dass Frauen, die weniger als 10 Zigaretten pro Tag geraucht und bis zum 25. Lebensjahr das Rauchen beendet hatten, nicht früher in die Wechseljahre kamen als Frauen, die nie geraucht hatten. Die ovarielle Funktion bleibt also erhalten, wenn rechtzeitig mit dem Rauchen aufgehört wird.

Übrigens wird auch vermutet, dass erhöhter Alkoholkonsum den Eintritt in die Wechseljahre beschleunigen kann. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür allerdings bisher noch nicht.

Frühzeitige Wechseljahre durch Stress?

Frauen, die früh in die Wechseljahre kommen, suchen die Schuld häufig bei sich. Oft fällt dabei auch der Begriff Stress. Aber kann zu viel Stress wirklich dazu führen, dass die Wechseljahre frühzeitig eintreten? Auch hier gibt es noch keine Studien. Fakt ist jedoch, dass durch Stress hormonelle Beschwerden auftreten können. So kann Stress beispielsweise die Entstehung eines Progesteronmangels fördern. 

Dieser tritt übrigens auch in den frühen Wechseljahren, in der Perimenopause, auf. Die Symptome können also vielleicht an die Wechseljahre denken lassen, unter Umständen bleibt die Periode sogar für einen längeren Zeitraum aus. Es handelt sich dann aber hierbei nicht um die tatsächliche Menopause, sondern vielmehr um eine stressbedingte Zyklusstörung.

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Vorzeitige Wechseljahre – bin ich betroffen?

Es ist gar nicht so einfach festzustellen, ob man vielleicht von frühzeitigen Wechseljahren betroffen ist. Die Symptome der frühzeitigen Wechseljahre ähneln denen der “normalen” Wechseljahre:

Aber: Diese Symptome treten auch bei anderen hormonellen Problemen wie der Östrogendominanz, dem Progesteronmangel oder auch bei Schilddrüsenüber- oder Schilddrüsenunterfunktion auf. Schwer also, allein anhand der Symptome festzustellen, ob das auch mit 35 oder 40 vielleicht schon die Wechseljahre sind.

Vorzeitige Wechseljahre – die Diagnose

Bei Verdacht auf einen frühzeitigen Beginn der Wechseljahre kann ein Hormontest durchgeführt werden. Dieser umfasst in der Regel folgende Werte:

  • Östradiol
  • Progesteron
  • FSH (Follikelstimulierendes Hormon)
  • LH (Luteinisierendes Hormon)
  • AMH (Anti-Müller-Hormon)

Während Östradiol, AMH und Progesteron typischerweise erniedrigt sind, steigen LH und FSH an – das gilt sowohl für die “normalen” als auch für die vorzeitigen Wechseljahre. 

Wichtig: Ein einmaliger Test ist zur Diagnosestellung keinesfalls ausreichend. Üblich ist die wöchentliche Bestimmung der Spiegel über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen.

Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zu den “Wechseljahre Tests”

Wechseljahre vor dem 40. Lebensjahr – was tun?

Ist die Diagnose “prämature Ovarialinsuffizienz” – also vorzeitige Wechseljahre – erstmal gestellt, sind viele Frauen schockiert. Was braucht es, wenn die Eierstöcke schon vor dem 40. Lebensjahr ihre Funktion einstellen? 

Hormontherapie bei vorzeitigem Beginn der Wechseljahre

Zu den Haupteinsatzgebieten der Hormontherapie gehört die Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen. Früher wurde die Hormonersatztherapie auch genutzt, um die Folgen eines niedrigen Östrogenspiegels zu verhindern. Dieser präventive Einsatz ist heute nicht mehr üblich. Treten die Wechseljahre jedoch vor dem 40. oder gar vor dem 35. Lebensjahr auf, sieht das jedoch anders aus. 

Um die Knochendichte bestmöglich zu erhalten sowie zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist eine Hormontherapie mindestens bis zum Alter von ca. 50 Jahren empfohlen. Bis zu dem Zeitpunkt also, wo die Menstruation sich im Durchschnitt bei den meisten Frauen für immer verabschiedet. Überlicherweise wird hierfür eine zyklische Hormonkombinationstherapie eingesetzt. Die Gabe der Hormone orientiert sich hierbei am natürlichen Zyklus.

Schwierig wird diese präventive Hormontherapie allerdings dann, wenn eine Brustkrebs- oder Gebärmutter(hals)krebs-Erkrankung Ursache der vorzeitigen Wechseljahre ist. Diese Krebserkrankungen sind oft hormonsensitiv, reagieren also auf Hormone. Eine Hormontherapie ist dann in den meisten Fällen nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Vorzeitige Wechseljahre – Kann ich selber etwas tun?

Der Wunsch danach ist nachvollziehbar, doch leider lässt sich der frühe Beginn der Wechseljahre nicht rückgängig machen. Das heißt jedoch nicht, dass du gar nichts tun kannst. Denn ein positiver Umgang mit deinem Körper, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung helfen dir, den Übergang in die Postmenopause, also die Zeit nach der letzten Regelblutung gut zu meistern.

Den Wechsel unterstützen mit ausgewogener Ernährung

Aber wie sieht so eine gesunde Ernährung bei vorzeitigen Wechseljahren aus? Du kannst dich hier wunderbar an der Mittelmeerkost orientieren: sättigende Proteine, ausreichend Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette. Auf den Teller gehören neben reichlich Blattgemüse, Kreuzblütlern und anderen Gemüsesorten, (pflanzliche) Eiweißquellen wie Linsen oder Bohnen, Kohlenhydrate aus Vollkorngetreide, Hirse, Kartoffeln und Co. und natürlich gesunde Fette wie beispielsweise Olivenöl. 

Mit unseren Simple 7 haben wir einen besonders einfach umzusetzenden Ernährungsfahrplan für die Wechseljahre entwickelt. Was es damit genau auf sich hat, erfährst du im Artikel “Simple 7: Ernährungs-Checkliste 40 Plus” Lass dich von dem Titel nicht verunsichern, du profitierst davon natürlich auch, wenn du noch keine 40 Jahre alt bist.

Bewegung zur Prävention

Wie bereits erwähnt, steigt bei einem frühen Eintritt das Osteoporoserisiko. Du kannst dem Verlust der Knochenmasse aber nicht nur durch eine Hormonsubstitution, sondern auch durch Bewegung entgegenwirken. Vor allem Aktivitäten mit schnellen, kurzen und hochintensiven Stoßbewegungen regen das Wachstum der Knochenzellen an. Ideal sind also Joggen, (Trampolin-)Springen, Seil hüpfen oder HIIT-Training. Auch Krafttraining sollte zu deinem Sportprogramm dazu gehören. Idealerweise trainierst du mindestens 1 bis 2 mal pro Woche mit deinem eigenen Körpergewicht, zusätzlichen Gewichten oder Widerstandsbändern.

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Den Körper mit Mikronährstoffen unterstützen

Ebenso wichtig für die Knochengesundheit – und natürlich auch für viele andere Körperfunktionen – sind Mikronährstoffe. Besonders relevant in den vorzeitigen Wechseljahren:

Denn genau diese 4 Mikronährstoffe spielen eine entscheidende Rolle für starke Knochen und gesunde Blutgefäße. \

Hilfe aus der Pflanzenwelt

Gibt es pflanzliche Mittel, die Beschwerden der vorzeitigen Wechseljahre abmildern oder sogar verschwinden lassen können? Egal ob im Ayurveda, der Traditionellen Chinesischen Medizin oder der heimischen Volksheilkunde – Pflanzen werden schon seit Jahrhunderten zur Linderung von Frauenleiden genutzt.

In den vorzeitigen Wechseljahren sind vor allem Pflanzen interessant, die Phytoöstrogene enthalten. Diese haben eine östrogenähnliche Wirkung und können so den Symptomen des Östrogenmangels entgegenwirken. Passende Pflanzen für die vorzeitigen Wechseljahre sind unter anderem:

Bitte beachte: Eine Osteoporoseprophylaxe mit (bioidentischen) Hormonen können die pflanzlichen Helfer nicht ersetzen.

Wechseljahre mit 40 oder früher – auch eine psychische Belastung

Erhöhtes Osteoporose Risiko, höhere Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen – beim Thema vorzeitige Wechseljahre geht es natürlich zunächst die körperliche Seite. Aber die Diagnose kommt oft überraschend und schockiert entsprechend. Viele Frauen empfinden das frühe Ausbleiben der Menstruation als einen Verlust ihrer Weiblichkeit und empfinden entsprechend Trauer. Vor allem dann, wenn der Abschied von der Menstruation auch ein Abschied vom Kinderwunsch ist. Freundinnen und Partner können hier eine Stütze sein, aber auch Gynäkologinnen mit psychotherapeutischer Zusatzausbildung oder Psychotherapeutinnen können Unterstützung bieten.

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Studien & Quellen

Führt Rauchen zu einem früheren Beginn der Menopause?
Schwarz TF, Gynäkologie und Geburtshilfe, 23(14), 2018
EMAS position statement: Predictors of premature and early natural menopause Mishra GD, Chung HF, Cano A et al., Maturitas, 123, 2019, 82-88