Darum brauchst du Proteine zum Abnehmen

Proteine zum Abnehmen

Proteine sind nicht nur an fast jedem körperlichen Prozess beteiligt, sondern auch perfekt für den Kampf gegen hartnäckige Kilos an Hüfte und Oberschenkel.

Inhaltsverzeichnis

Muskelaufbau und -erhalt, Transport verschiedener Moleküle, Zellreperatur, Hormonbalance, Enzymbildung, Haarwachstum, starke Nägel und die Funktion des Immunsystems: Für fast alles braucht unser Organismus Proteine. Denn die bestehen aus Aminosäuren, den wichtigsten Baustoffe in unserem Körper.

Doch nicht nur für all diese körperlichen Prozesse sind die Aminosäuren essenziell. Proteine könne dich auch beim Abnehmen unterstützen.

Wie genau Protein beim Abnehmen hilft? Hier sind die Top 3 Proteinvorteile für eine schlanke Linie.

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#1 Proteine fördern den Muskelaufbau und damit das Abnehmen

Ohne Eiweiß keine Muskulatur. Denn ein Muskel besteht zu 20 Prozent aus Eiweiß. Während Kohlenhydrate und Fette wichtige Energielieferanten für die Muskelarbeit sind, ist die Zufuhr von Proteinen notwendig, um die bestehende Muskelmasse zu erhalten, aufzubauen oder nach dem Training zu reparieren.

Das ist für Frauen ab 40 besonders wichtig, da sich unsere Muskulatur nun leider stetig ganz natürlich abbaut (man spricht hier von Sarkopenie) und auch unsere Muskelkraft geringer wird (Dynapenie). 44 Prozent der Frauen über 65 leiden in moderatem oder starkem Ausmaß an Sarkopenie – und tun wir nichts gegen die weniger werdende Muskelkraft, büßen wir bis zum 80. Lebensjahr 50 % davon ein.


Haben wir weniger Muskeln, ist das aber nicht nur ungünstig für Kraft und Knochendichte. Es steigt auch das Risiko für Extrakilos. Denn Muskeln verbrennen Kalorien! Nicht nur während des Sporttrainings, sondern auch danach – beim sogenannten Nachbrenneffekt – und selbst im Ruhezustand, wenn wir alle Muskeln locker lassen. Denn die Muskelmasse erhöht unseren Grundumsatz. Das ist der Kalorienverbrauch im Ruhezustand.

Kümmern wir uns also nicht mittels Krafttraining und proteinhaltigem Muskelfutter um den Muskelerhalt, erhöht sich unser prozentualer Körperfettanteil und damit fast immer auch der Bauchumfang. Mit dem haben wir insbesondere in den Wechseljahren oft ohnehin schon zu kämpfen – Stichwort Hormonbauch.

Crash­-Diäten führen übrigens zum gegenteiligen Effekt: Durch das zu wenig an Nährstoffen und damit auch Protein, greift der Körper das eigene Muskeleiweiß an, anstatt Fett abzubauen – und baut somit die Muskelmasse ab. Man nimmt zwar kurzfristig ab, es sinkt aber durch die verringerte Muskelmasse auch der Grundumsatz. Konsequenz: Du nimmst später leichter wieder zu. 

#2 Weniger Hunger durch Proteine

Eiweiß ist eine Art natürlicher ­Appetitzügler. Denn es sättigt stärker als die gleiche Energiemenge Kohlenhydrate oder Fett, da es gründlich vorverdaut werden muss und dazu lange im ­Magen bleibt. Man hat also nicht so schnell erneut Hunger, da der Magen angenehm gefüllt ist.

Außerdem senkt es die Konzen­tration des appetitfördernden Hormons Ghrelin und erhöht gleichzeitig die der Sättigungshormone. Es ist also nicht nur der Magen voll, wir sind auch wirklich lange satt. 

Dass eine eiweißreiche Ernährung satt macht und auch zur leichteren Gewichtsabnahme führen kann, zeigt eine Studie aus 2020. 

Sie verglich eine Standardprotein-Ernährung mit täglich 0,55 - 0,88 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht (16 - 21 % der Gesamt-Kalorienzufuhr), mit einer Ernährung, die 1,1- 1,6 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht enthielt.

Wissenschaftliches Fazit: Aßen die Teilnehmerinnen doppelt so viel Protein, nahmen sie mehr Gewicht und auch mehr Fettmasse ab. Noch dazu erhöhte sich ihre fettfreie Masse und ihr Ruhe-Energieverbrauch deutlich.

Und ganz klar: Bist du ordentlich satt, lassen dich süße oder deftige Verführungen am Wegesrand eher kalt. Womit wir beim nächsten Punkt wären:

#3 Proteine halten den Blutzucker stabil und vermeiden Heißhunger

Proteine liefern zwar weniger Kalorien als Alkohol (7 kcal/g) oder Fett (9 kcal/g), haben aber genauso viele wie Kohlenhydrate: 4 Kilokalorien pro Gramm. Im Unterschied zu Kohlenhydraten beeinflussen sie aber deinen Blutzucker nicht. 

Blutzuckerschwankungen sind nicht nur generell ungesund und können langfristig zu einer Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 führen, wir nehmen durch sie auch an Gewicht zu. Besonders das ungute Bauchfett lagert sich hartnäckig an.

Denn der Abbau von Fett (Lipolyse) ist unter Insulineinwirkung gehemmt. Ein häufig hoher Blutzucker und damit hohe Insulinwerte sind somit maßgeblich am Aufbau von Körperfett beteiligt und erschweren das Abnehmen.

Essen wir zu wenig Eiweiß, ist darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit größer, dass wir schon kurz nach der Mahlzeit oder dem Snack wieder hungrig sind, vor lauter Heißhunger weiter snacken und damit viel mehr zu uns nehmen, als wir eigentlich benötigen. Auf diesem Weg können dir Proteine das Abnehmen erleichtern.

Wertvolle Proteine – kaum Kalorien
Klare Aminos enthält 14 isolierte Aminosäuren in ihrer reinen, freien Form. Inklusive der drei BCAAs im idealen Verhältnis 4:1:1 sowie einer optimalen Menge an Leucin – der wichtigsten Aminosäure für den weiblichen Muskelaufbau ab 40

Proteine zum Abnehmen? Für Frauen besonders wichtig

Alle drei Gründe zeigen, wie wichtig Proteine beim Abnehmen sind. Bei Frauen ab den 40ern kommt nun aber eine weitere Hürde dazu: Es ändert sich etwas in der Art und Weise, wie effizient der Körper, die mit der Nahrung aufgenommenen Proteine für sich nutzen kann. Leider zu unserem Nachteil, denn wir müssen ab jetzt mehr Proteine essen, um den gleichen Effekt zu erreichen. 

Unser Körper entwickelt nämlich mit dem Alter eine sogenannte „anabole Resistenz“. Das heißt, der Körper einer 50-jährigen Frau wandelt Proteine aus der Ernährung weniger effizient um, als der einer 20-jährigen Frau. Obwohl beide die gleiche Menge Protein zu sich nehmen, kommt also unterschiedlich viel als Baustoff für alle körperlichen Prozesse – und auch als heimlicher Superheld beim Abnehmen – bei uns an.

Wir müssen deshalb ab jetzt noch mehr darauf achten, unserem Körper ausreichend Proteine zu geben, um von den positiven Effekten wirklich zu profitieren.

Wie viel Protein brauche ich zum Abnehmen?

Die ideale Proteinmenge wird in Gramm pro Kilogramm Körpergewicht angegeben und liegt je nach Studie im Bereich zwischen 1,4 und 1,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wer viel Sport macht, dem wird sogar etwas mehr empfohlen.

Zum Abnehmen empfiehlt sich, dass pro Mahlzeit circa 30 Gramm Proteine auf deinem Teller landen. Und das zu jeder deiner drei täglichen Mahlzeiten: Also Frühstück, Mittag und Abendessen.

Auf das Essen zwischendurch solltest du natürlich bestenfalls verzichten, gerade wenn du versuchst, dich von ein paar Kilos zu trennen. Überfällt dich aber der kleine Hunger zwischendurch, dann greif lieber zu, anstatt zu hungern. In unserem Artikel „7 Snacks zum Abnehmen“ bekommst du figurfreundliche Rezeptideen. 


Du möchtest Tipps, mit welchen proteinreichen Lebensmitteln du deinen Bedarf am besten decken kannst? Dann lass dich von unserem Artikel „Die besten pflanzlichen Proteinquellen“ inspirieren.

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Studien & Quellen

Moon J, Koh G. Clinical Evidence and Mechanisms of High-Protein Diet-Induced Weight LossJ Obes Metab Syndr. 2020;29(3):166-173. doi:10.7570/jomes20028

Schöenfeld BJ, Aragon AA. How much protein can the body use in a single meal for muscle-building? Implications for daily protein distribution. Journal of the International Society of Sports Nutrition. 2018;15(1). doi:10.1186/s12970-018-0215-1

Ford CL, Chang S, Vitolins MZ, et al. Evaluation of diet pattern and weight gain in postmenopausal women enrolled in the Women’s Health Initiative Observational Study. British Journal of Nutrition. 2017;117(8):1189-1197. doi:10.1017/s0007114517000952

Kapoor E, Collazo‐Clavell ML, Faubion SS. Weight Gain in Women at Midlife: A Concise Review of the Pathophysiology and Strategies for Management. Mayo Clinic Proceedings. 2017;92(10):1552-1558. doi:10.1016/j.mayocp.2017.08.004

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Baum JD. The benefits of a High-Protein diet across the lifespan. Scientia. January 2021. doi:10.33548/scientia623 

Baum JD, Kim IY, Wolfe RR. Protein consumption and the elderly: What is the optimal level of intake? Nutrients. 2016;8(6):359. doi:10.3390/nu8060359