Frauenspezifische Forschung: Ein neues Feld?

Frauenspezifische Forschung

Echt? Eigentlich: Nein, aber de facto: Ja. Frauenspezifisch wird noch nicht lange geforscht. Das ist keine feministische Weltverschwörung, sondern Realität.

Inhaltsverzeichnis

Medizinische Erkenntnisse und Studien waren lange „allgemeingültig“. Der Mann als Standard-Mensch. Ohne Berücksichtigung der speziellen weiblichen Physiognomie. Die die Testprobanden – egal ob Maus oder Mensch – waren früher ausschließlich männlich.

Die Folge: Wichtige Erkenntnisse zur Wirkung von Medikamenten-Dosierungen auf den weiblichen Organismus fehlen. Oder auch, wie verschieden die Symptome für Erkrankungen bei Frauen und Männern sein können. Zum Beispiel beim Herzinfarkt. Das ist alles andere als optimal und verbunden mit der Konsequenz schädlicher oder tödlicher Nebenwirkungen. Oder resultiert in für Frauen unwirksamen Medikamenten.

Mehr Fokus auf Frauen-Gesundheit

Glücklicherweise ändert sich das zunehmend. Das Jahr 1990 markierte einen wichtigen Startpunkt für mehr Fokus auf die Frauen-Gesundheit:

"Vor 1990 existierte die Frauengesundheit, so wie wir sie heute kennen, nicht. Im kollektiven Bewusstsein der Internisten kein Thema, das in der medizinischen Ausbildung hervorgehoben werden sollte. … Ja, die Betreuung von Frauen wurde durch hormonelle Schwankungen erschwert." (aus dem Englischen) Dr. C. Noel Bairey Merz

Dr. Bernadine Healy leitete als erste Frau die amerikanische Gesundheitsbehörde NIH (National Institutes of Health) und legte in der Zeit großen Fokus auf mehr frauenspezifische Maßnahmen.

Dr. Healy startete die Initiative, dass die NIH nur die klinischen Studien unterstützt, die sowohl Männer und als auch Frauen einschließen. Sobald das Studien-Thema Erkrankungen behandelt, die beide Geschlechter betreffen. Zudem initiierte sie die wichtige Women’s Health Initiative.

Eine weitere große Studie, fokussiert auf Frauen in den mittleren und späteren Lebensjahren, ist die seit 1994 laufende SWAN Studie (The Study of Women Across the Nation). Erkenntnisse aus der Studie wurden bereits in über 460 wissenschaftlichen Papieren veröffentlicht. Eine davon ist die Untersuchung zu Hormonveränderungen im weiblichen Zyklus während der Menopause Transition.

Wer mehr über das Thema wissen möchte, dem sei das Buch „Unsichtbare Frauen: Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“ von Caroline Criado-Perez ans Herz gelegt!

Drei informative Talks zu frauenspezifischer Forschung

Noel Bairey Merz: The single biggest health threat women face

 

Alyson McGregor: Why Medicine Often Has Dangerous Side Effects for Wome

 

Paula Johnson: His and hers ... healthcare

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