Weichmacher stören Schlaf in der Perimenopause

Weichmacher-Schlaf-Perimenopause

Schlafprobleme in der Perimenopause? Eine neue Studie zeigt erstmalig den Zusammenhang zwischen Weichmachern und Schlafstörungen.

Inhaltsverzeichnis

Chemikalien sind weder für die Umwelt noch für die Hormone gut. Das wissen wir. Eine neue Studie dokumentiert nun erstmalig, was eine Gruppe davon, die Weichmacher (Phthalate), bewirken kann. Weichmacher können bei Frauen den Schlaf, der in der Perimenopause sowie meist schlechter ist, stören. Schlafstörungen sind bei weitem nicht trivial, denn in Folge können sie zu Erschöpfung, Energielosigkeit bis hin zu Depressionen führen. Circa 60% der Frauen kämpfen in den Wechseljahren mit Schlafstörungen.

Als Ursache der Schlafprobleme sehen Wissenschaftler vor allem die Veränderung der Sexualhormone von Perimenopause zu Postmenopause. Die neuen Erkenntnisse zeigen nun, dass auch Weichmacher den Schlaf von Frauen in der Lebensmitte negativ beeinflussen.

Was untersuchte die Studie?

Die im Juli 2020 erschienene Studie “Associations of phthalate exposure and endogenous hormones with self-reported sleep disruptions: results from the Midlife Women’s Health Study” greift auf Daten der großen Seattle Midlife Women’s Health Study zurück. Sie wertete die Daten von 762 Frauen zwischen 45 und 54 Jahren - in der Prämenopause und in der Perimenopause - aus.

Gemessen wurde die Konzentration der Weichmacher (Phthalate) im Urin. Je höher diese bei den Frauen waren, desto häufiger traten Schlafstörungen auf. Es ist das erste Mal, dass dieser Zusammenhang in einer Studie aufgezeigt werden konnte. Natürlich wirkten sich bei den untersuchten Frauen auch andere Faktoren wie Rauchen auf die Schlafqualität aus.

Schon eine frühere Studie brachte Weichmacher aus Kosmetika mit einem höheren Risiko von Hitzewallungen in Zusammenhang. Auch andere Studien zeigten zuvor bereist, dass Weichmacher Hormone modulieren die Schlaf und Depressionen beeinflussen. Diese neue Studie zeigt nun konkret den negativen Einfluss der Weichmacher auf den Schlaf von Frauen in der Lebensmitte.  

Dem Schlaf von Männern scheinen die Phthalate eher weniger auszumachen. Ein möglicher Grund: Frauen haben von Natur aus einen höheren Körperfettanteil. Und in unserem Fettgewebe lagern sich Chemikalien, so auch die Phthalate, besonders gern ein.

Um die exakte Wirkweise von Chemikalien wie Weichmachern auf die weiblichen Hormone genauer zu verstehen, muss jedoch noch weiter geforscht werden.

Was sind Weichmacher und wo sind sie drin?

Weichmacher gehören zu den sogenannten Endokrinen Disruptoren (Endocrine Disrupting Chemicals (EDCs). Stoffe die das fein abgestimmte hormonelle Gleichgewicht unseres Körpers empfindlich stören können. Unter die Weichmacher fallen Chemikalien mir Kürzeln wie DEHP, DMP, DNP, DINP und DIDP.

Weichmacher finden sich in unzähligen Produkten, vor allem in Plastik, kurz PVC. Sie machen Produkte wie Verpackungen, Kleidung, Kosmetik (Nagellack, Haarspray, Parfüm), Menstruationsprodukte und Spielzeug - weicher, flexibler und elastischer. Persönliche Pflegeprodukte geben besonderen Anlass zur Sorge. Ihnen ist unsere Haut am direktesten ausgesetzt und nimmt die Weichmacher so direkt in die Blutbahn auf.

Auch Nagellack ist bekannt dafür, Weichmacher zu enthalten – in Form von „Triphenyl phosphate“ kurz TPP oder TPHP. 

Die European Academy for Environmental Medicine (EuropAEM) erkannte schon 2017 die vier Phthalate DEHP (Diethylhexylphthalat), DIBP (Diisobutylphthalat), DBP (Dibutylphthalat) und BBP (Benzylbutylphthalat) als hormonelle Störstoffe an. Endungen in den chemischen Namen wie „-phthalat“ weisen übrigens auf Weichmacher hin.

Per Juli 2020 wurden die Beschränkungen was den Einsatz von Weichmachern betrifft verschärft: „Die Überschreitung des Grenzwertes von 0,1 Prozent der Weichmacher DEHP, DBP, BBP und DIBP einzeln oder in Summe ist ein Straftatbestand."

Da Weichmacher schon länger als gesundheitsbedenklich gelten, wurden viele der schädlichsten Phthalate durch angeblich unbedenklichere Weichmacher wie DINP und DIDP ausgetauscht. Besser ist es, auf Nummer sicher zu gehen und Weichmacher generell zu reduzieren und zu meiden.

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Was heißt das für Frauen in der Perimenopause – und darüber hinaus?

In erster Linie mehr Sorgfalt und Auswahl bei Pflegeprodukten. Genau hinschauen, was drin ist. Alles was Phthalate enthält, vermeiden. Auch wenn das auf Kosten von „riecht so gut“ oder „fühlt sich so gut an“ geht. Das ist uns eine Portion guter Schlaf und ein paar weniger Hitzewallungen doch wert, oder? Zum Glück leben wir in einem Land wo es eine breite Produkt-Auswahl gibt. Egal ob bei der Ernährung oder bei Pflegeprodukten: Es gilt Qualität vor Quantität.

Vier konkrete Tipps, was ihr tun könnt.

#1 Auswahl Kosmetik- und Hygiene-Produkte

Bei Kosmetik und Pflegeprodukten auf zertifizierte Naturkosmetika setzen und da wo es die Option gibt – Glas- statt Plastik-Behälter bevorzugen.

Je früher man beginnt darauf zu achten, desto besser. Besonders junge Mädchen und Frauen sollten Endokrine Disruptoren meiden. Schaut, dass auch eure Töchter, Freundinnen, Enkel, Patenkinder & Co. phthalatfreie Pflegeprodukte und Menstruationsprodukte benutzen. Besonders für Letztere gibt es mittlerweile Tampons oder Binden in BIO-Varianten oder Alternativen wie Menstruations-Tassen und Menstruation-Unterhöschen.

#2 Frisch & unverpackt genießen

Frisch und unverpackt ist logischerweise die beste Option. Das heißt: Obst und Gemüse vom Markt, per BIO-Lieferkiste vom Bauern oder aus dem Bio-Regal. Das lose Obst und Gemüse gegenüber dem in Plastik Verpackten bevorzugen. Frisch heißt auch, frisch zubereiten und möglichst auf Fast Food und Fertiggerichte zu verzichten.

Reis, Mehl, Haferflocken, Hülsenfrüchte und andere länger haltbare Lebensmittel zu Hause in Glasbehälter umfüllen und in diesen lagern. Bei haltbaren Vorrats-Lebensmitteln die Varianten in Glasbehältern kaufen – statt Dosen oder Tetrapacks. 

Klingt ein bisschen wie „zurück in die alten Zeiten“, oder? Ein wenig ist es so. Der Fortschritt brachte Plastik, längere Haltbarkeit und viel Bequemlichkeit – aber die hat teils leider ihren Preis. Nun muss man nicht gleich auf alle Annehmlichkeiten des moderneren Lebens verzichten, aber etwas bewusster zu leben, bringt große Vorteile für Gesundheit und hormonelle Balance!

#3 Apps für den Schadstoff-Check

Augen auf beim Einkauf: Beim Check der Produkte auf eventuelle Schadstoffe helfen Apps wie:

#4 Präferiert: In Deutschland oder Europa hergestellt

Auch wenn uns manchmal die ganzen Regulierungen nerven. An dieser Stelle sollten wir dankbar dafür sein. Produkte, die in Deutschland und der EU hergestellt sind, unterliegen strengeren Regeln. Deren Einhaltung wird durch zahlreiche Behörden kontrolliert. Nicht immer so strikt wie es wünschenswert wäre, aber dennoch mehr als in vielen anderen Teilen der Welt (z.B. Asien). „Die Phthalat-Weichmacher werden insbesondere in Asien noch eingesetzt, weil sie billiger sind als die Ersatzprodukte.“, so die DEKRA. Da wo es geht, empfiehlt es sich, Produkten aus Deutschland und Europa den Vorzug zu geben.

Mehr Frauen-Forschung

Und dann ist natürlich die Wissenschaft gefragt: Generell und besonders in der Frauenforschung muss zukünftig mehr Augenmerk auf die Einflüsse Endokriner Disruptoren gelegt werden. Denn scheinbar spielen diese – neben den Sexualhormonen – eine signifikante Rolle. Für den Schlaf, für Stimmung und Depressionen – und für viele weitere Symptome der Wechseljahre.

Neben den Weichmachern gibt es auch noch jede weitere Xenoöstrogene, die unsere Hormone negativ beeinflussen können.

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Studien & Quellen