Die besten Vitalpilze für Frauen in den Wechseljahren
Sie schmecken zwar nicht immer so gut wie Speisepilze, aber Vitalpilze haben es trotzdem in sich. Wir verraten dir, wie du dir diese Pilze mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen in den Wechseljahren zunutze machen kannst.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Mykotherapie, also die Therapie mit Heilpilzen, schon seit langer Zeit fester und geschätzter Bestandteil in der Behandlung verschiedenster Beschwerden. Doch auch hierzulande erfreuen sich Vitalpilze zunehmender Beliebtheit. Macht der Einsatz von Vitalpilzen auch bei Frauen in den Wechseljahren Sinn? Wir verraten es dir!
Vitalpilze – Was ist das eigentlich?
Champignons, Austernpilze oder Pfifferlinge – Speisepilze können wir wohl alle einige aufzählen, schließlich findet sich der ein oder andere Pilz mehr oder weniger oft auf unserem Teller. Aber Vitalpilze?
Eigentlich sind fast alle Pilze in gewisser Weise auch Vitalpilze, schließlich stecken sie alle voller wichtiger Nährstoffe. Einige Pilzsorten werden jedoch im präventiv und therapeutisch für die Gesundheit eingesetzt. Zu diesen Pilzen gehören z.B. der Reishi-Pilz (glänzender Lackporling) oder der Cordyceps (chinesischer Raupenpilz).
Aktive Substanzen in Vitalpilzen
Was macht einige Pilze so besonders? Generell sind Pilze wahre Überlebenskünstler. Sie können sich an verschiedenste, teils auch sehr lebensfeindliche, Umgebungen anpassen. Sogar in der Antarktis gibt es Pilze. Der Grund für diese beachtliche Anpassungsfähigkeit sind ihre Enzyme sowie ihre vielen bioaktiven Inhaltsstoffe. Und genau davon können wir profitieren!
Pilze enthalten nicht nur jede Menge Proteine mit essentiellen Aminosäuren, sondern auch Ballaststoffe. Sie sind reich an B-Vitaminen wie Vitamin B1, B2 und Folsäure und zudem die einzige nicht-tierische Quelle von Vitamin D. Auch beim Mineraliengehalt trumpfen Pilze auf: Selen, Kupfer, Eisen, Zink, Mangan und Kalium sind meist reichlich enthalten.
Polysaccharide in Vitalpilzen – mehr als nur Zucker
Eine Besonderheit der Pilze sind die sogenannten Polysaccharide, die Mehrfachzucker. Insbesondere die ß-Glucane, die vor allem in der Zellwand vorkommen, weisen eine hohe Bio-Aktivität auf. Sie dienen den guten Bakterien in unserem Darm als Futter, gehören also zu den Präbiotika. Von den Darmbakterien werden sie unter anderem zu Butyrat verstoffwechselt. Dieses hat eine entzündungshemmende Wirkung und unterstützt die wichtige Barrierefunktion unseres Darms.
ß-Glucane können ferner die Funktion unseres Immunsystems positiv beeinflussen. Sie aktivieren sogenannte Makrophagen in der Darmwand. Diese Fresszellen machen Eindringlinge unschädlich, setzen wichtige Botenstoffe frei und kommunizieren so mit anderen Immunzellen.
Vitalpilze für Frauen
Man sagt ja, dass für jedes Zipperlein ein Kraut gewachsen ist. Schaut man sich die große Vielfalt der Heilpflanzen an, erkennt man schnell, dass in diesem Spruch viel Wahres steckt. Aber wie sieht es mit Pilzen aus, die ja neben den Pflanzen und Tieren das dritte große Reich der Lebewesen bilden? Welche Pilze eignen sich besonders für Frauen in den Wechseljahren?
Cordyceps – ein wahrer Überlebenskünstler
Der Cordyceps hat es sich nicht leicht gemacht bei der Wahl seiner Heimat. Er ist auf über 3.000 m in den Hochebenen Tibets heimisch. Man erzählt sich, dass er von Yak-Hirten entdeckt wurde, die an ihren Tieren eine hohe Widerstandskraft und einen besonders guten Gesundheitszustand bemerkten. Und, was fraßen diese Tiere wohl? Richtig, den Cordyceps.
Der auch als chinesischer Raupenpilz bekannte Cordyceps gilt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als ganzheitliches Tonikum und Stärkungsmittel. Er war selten und zugleich äußerst beliebt, sodass ein Gramm Cordyceps viel wertvoller war als ein Gramm Silber.
Cordyceps als Lustbooster in der Menopause?
In chinesischen Schriften erscheint der Raupenpilz immer wieder als Potenzmittel. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Forschungsarbeiten der Wirkung von Cordyceps auf die Lust widmen. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen zeigten sich libidofördende Eigenschaften des chinesischen Raupenpilzes.
Libidoverlust gehört ebenso wie auch Hitzewallungen zu den typischen Symptomen der Wechseljahre. Auch hier offenbart sich ein mögliches Einsatzgebiet des Pilzes. Im Tierversuch zeigt sich, dass Cordyceps die Freisetzung von Östrogen, genauer von 17-beta-Östradiol, anregt. Und der sinkende Östrogenspiegel ist genau das, was uns in der Menopause oft zu schaffen macht. Auch ein positiver Effekt auf das Gewicht in der Menopause wird diskutiert.
Igelstachelbart – die Delikatesse
Hericium, auch als Igelstachelbart bekannt, hat ganze 32 nachgewiesene Aromastoffe. Mit seinen Geschmacksnuancen von Zitrone, Kokos oder Meeresfrüchten gilt er als besondere Delikatesse. Der Pilz schmeckt aber nicht nur hervorragend, er ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin auch für seine regulierenden Eigenschaften auf den Verdauungstrakt sowie für seine stärkende Wirkung bekannt.
Igelstachelbart bei gedrückter Stimmung
Ebenso wie der Cordyceps, scheint auch der Igelstachelbart einen Einfluss auf unser Nerven- und Hormonsystem zu haben. In einer Studie aus dem Jahr 2010 berichteten die Teilnehmerinnen, allesamt in den Wechseljahren, nach 4-wöchiger Einnahme der bioaktiven Substanzen des Pilzes über verbesserte Konzentration sowie reduzierte Ängstlichkeit. Auch bei körperlichen Erscheinungen wie Herzstolpern konnten in dieser Studie Erfolge erzielt werden.
Gesünder altern mit dem Igelstachelbart?
Genau wie der chinesische Raupenpilz weist auch der Igelstachelbart antientzündliche Eigenschaften auf. Ferner kann er oxidativen Stress im Körper reduzieren. In einer Studie über die antioxidativen Fähigkeiten von Vitalpilzen landete der Igelstachelbart sogar auf Platz 4 von 14 untersuchten Pilzen. Warum aber ist es wichtig, den Körper mit Antioxidantien zu versorgen, wenn man gesund altern möchte?
Antioxidantien schützen den Körper vor dem schädlichen Einfluss von sogenannten “freien Radikalen”. Diese entstehen im Körper selbst bei verschiedenen Stoffwechselprozessen, aber auch durch äußere Einflüsse wie Zigarettenrauch, UV-Strahlung, unausgewogene Ernährung, Pestizide oder Stress.
Eine gewisse Menge freier Radikale benötigen wir zur Immunabwehr. Ist ihr Anteil im Körper aber zu hoch, entsteht oxidativer Stress. Dabei drohen Zellschäden, die nicht nur vorzeitiges Altern, sondern auch die Entstehung von Alzheimer, Krebs oder Arterienverkalkung begünstigen.
Vitalität im Alter mit Hericium
Dass der Igelstachelbart die Vitalität im Alter unterstützen kann, ergab eine Studie aus dem Jahr 2021. Hier zeigte sich ein positiver Einfluss des Pilzes auf das geriatrische Symptom “Frailty”. Frailty bedeutet soviel wie Gebrechlichkeit und bezeichnet die allgemein erhöhte Anfälligkeit älterer Menschen gegenüber äußeren Stresseinflüssen. Zu den möglichen Erscheinungen gehören Erschöpfung, eine reduzierte Mobilität oder auch eine allgemeine reduzierte Aktivität.
Hericium für mehr mentale Energie
Studien legen nahe, dass der Igelstachelbart positiven Einfluss auf die neuronalen Netzwerke in unserem Gehirn nehmen kann. In Studien aus dem Jahr 2009 und 2019 verbesserte sich nach der mehrwöchigen Einnahme von Hericium die kognitive Leistung der StudienteilnehmerInnen im Vergleich zur Placebogruppe signifikant.
Reishi – Pilz des ewigen Lebens
Okay, zugegeben: Pilz des ewigen Lebens klingt ein wenig melodramatisch. Aber tatsächlich gilt der Reishi Vitalpilz in China und Japan als das Symbol der Unsterblichkeit. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass sich der Reishi sehr vielseitig einsetzen lässt.
Reishi und die Leberfunktion
Reishi, bei uns auch als glänzender Lackporling bekannt, hat einen großen Bezug zur Leber. Seine Inhaltsstoffe unterstützen die Leber in ihrer Funktion und können zur Leberregeneration beitragen. Die Leber als unser größtes Stoffwechselorgan ist nicht nur wichtig für Entgiftungs- und Verdauungsprozesse, sie spielt auch für unsere Hormonbalance eine Rolle.
Genauer gesagt ist sie für den Abbau von Hormonen zuständig. Eine mangelnde Leberfunktion kann zur Entstehung von hormonellen Dysbalance wie einer Östrogendominanz mit Östrogenüberschuß beitragen. Nicht nur in den Perimenopause macht es also Sinn, die Leber in ihrer Funktion zu unterstützen.
Reishi als Regulator in den Wechseljahren
Dem Reishi werden zudem regulierende Eigenschaften, sowohl auf das Hormon- als auch auf das vegetative Nervensystem, nachgesagt. Deshalb wird er nicht nur in der Traditionellen Chinesischen Medizin bei Hitzewallungen oder Schlafstörungen in den Wechseljahren eingesetzt. Insbesondere bei Letzterem wird Reishi in Kombination mit dem Vitalpilz Igelstachelbart oder dem Adaptogen Ashwagandha empfohlen. Nicht umsonst ist Ashwagandha auch unter dem Namen Schlafbeere bekannt.
Vitalpilze richtig verwenden
Während Igelstachelbart und Cordyceps durchaus schmackhaft sind, ist der Reishi mit seinem bitteren Geschmack alles andere als eine Delikatesse. Um von den Inhaltsstoffen der Pilze zu profitieren, musst du sie aber auch nicht unbedingt auf den Teller packen.
Üblich ist die Einnahme der getrockneten und pulverisierten Pilze oder die Einnahme von Pilzextrakten als Nahrungsergänzungsmittel. Die Extrakte liefern eine hohe und standardisierte Konzentration wichtiger Inhaltsstoffen. Um einen spürbaren Wirkeffekt zu erzielen, sollten Vitalpilzextrakte regelmäßig über einen Zeitraum von mehreren Wochen eingenommen werden.
Studien & Quellen