Symptome der Wechseljahre

Symptome der Wechseljahre
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Symptome der Wechseljahre – da denken wir sofort an Hitzewallungen. Aber die Wechseljahre sind eben weit mehr als einfach nur das Ende der Monatsblutung und der Beginn von ein paar Hitzewallungen. Sie sind eine Übergangsphase im Körper einer jeden Frau, die mit großen hormonellen Veränderungen einhergeht. Und das klappt eben nicht immer ganz reibungslos. Das erste und wichtigste zum Thema Symptome der Wechseljahre zugleich zu Anfang: Es ist vielmehr möglich, als man zunächst denkt. Die Frauen sind nicht verrückt in ihrer eigenen Wahrnehmung, die spürbaren Symptome sind einfach vielfältig.

Die Symptome der Wechseljahre sind real

Jede Frau ist anders, doch viele spüren ganzheitliche Veränderungen. Vielleicht vergessen sie auf einmal die einfachsten Dinge. Sie haben nicht mehr die Energie, wie noch vor einigen Jahren, oder fahren plötzlich bei Kleinigkeiten aus der Haut. Nicht alle bringen diese (manchmal subtilen) Veränderungen mit den Wechseljahren zusammen. „Das können doch nicht die Hormone sein.“

Doch können sie! Die Symptome der Wechseljahre sind extrem vielfältig, real und sie können einen großen Einfluss auf das gesamte Leben haben. Sie variieren abhängig davon, welches Hormon gerade zu hoch oder zu niedrig ist und was sonst noch im Körper und vor allem im Leben vor sich geht. Einige bemerken während der Wechseljahre kaum Veränderungen, andere leiden heftig unter unterschiedlichsten Symptomen. 

Je nachdem, in welcher Phase der Wechseljahre man ist – also ob frühe oder späte Perimenopause, Menopause oder Postmenopause –, desto unterschiedlich sind, aufgrund der jeweiligen Hormonsituation, die möglichen Symptome.

Symptome in den Phasen der Wechseljahre

Wichtig ist: Die Symptome der Wechseljahre lassen sich managen. Keine Frau muss da einfach durch.

Symptome der Wechseljahre – Perimenopause

In der Perimenopause – also zu Beginn der Wechseljahre – sind die primären Symptome:

  • Energielosigkeit

  • Müdigkeit

  • Schlafstörungen

  • Stimmungsschwankungen

Die wenigsten Frauen bringen diese Symptome allerdings mit den Wechseljahren in Verbindung. In der Perimenopause treten häufig auch verstärkte PMS-Symptome wie Brustspannen oder Heißhunger auf. Auch Symptome wie Periodenschmerzen, Migräne vor der Periode, Wassereinlagerungen oder Libidoverlust treten in dieser Phase der Wechseljahre häufiger auf. Grund dafür ist meistens eine Östrogendominanz – also ein Missverhältnis zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron. Noch dazu stören Ängste und ein nächtliches Gedankenkarussell oft den erholsamen Schlaf – kein Wunder also, dass Frauen in der Perimenopause sich oft schlapp und müde fühlen.

Symptome Wechseljahre frühe Perimenopause

In der fortgeschrittenen Perimenopause – also wenn es in Richtung letzte Blutung geht – melden sich auch die ersten Hitzewallungen und Nachtschweiß. Noch ein Faktor also, der den Schlaf in den Wechseljahren stören kann.

Hitzewallungen – klar, typisch für die Wechseljahre. Aber zu den Symptomen der Perimenopause gehören auch plötzlich auftretende Allergien, Hautirritationen oder Verdauungsbeschwerden. Wenn zunehmend das Östrogen schwindet, kommt es außerdem zu oft zu Scheidentrockenheit und damit leider zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Auch häufig auftretende Blasenentzündungen können ein Symptom der Wechseljahre sein.

Symptome Wechseljahre späte Perimenopause

Symptome der Wechseljahre – die Menopause

In der Menopause – also grob die Zeit rund um das Jahr, in dem Frau ihre letzte Periode hat – kommen neue Symptome hinzu bzw. die Symptome verändern sich. Hitzewallungen und Nachtschweiß bleiben oder legen jetzt erst so richtig los.

Weitere typische Symptome sind jetzt:

  • Scheidentrockenheit
  • Probleme mit dem Beckenboden wie Blasenschwäche oder auch Blasensenkungen
  • Veränderungen an Haaren und Haut
  • Gewichtsveränderung und eine Veränderung der Fettverteilung (Stichwort Meno-Mitte)

Symptome Wechseljahre Menopause

Da das jetzt stärker sinkende Östrogen auch ein wichtiger Regulator für unser Gehirn ist, macht sich der Östrogenverlust auch durch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Brain Fog bemerkbar. Dieses Symptom ist jedoch nur temporär, bis sich das Gehirn an die neue Hormonsituation angepasst hat.

Einige Frauen klagen zudem über Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzrasen, Kribbeln in den Fingern oder über „unruhige Beine“ – das Restless-Legs-Syndrom.

Symptome der Wechseljahre – die Postmenopause

In der Postmenopause haben die meisten Symptome ihre Ursache im nun dauerhaft niedrigen Östrogenspiegel. Dieser wirkt sich vor allem auf die Elastizität von Haut, Haaren, Blutgefäßen, Knochen und Muskeln aus. Es verändert sich auch der pH-Wert der Vagina. Die Bakterienvielfalt im vaginalen Mikrobiom nimmt ab. Dadurch kann es zum Beispiel zu Vaginal- oder Blaseninfektionen kommen.

Symptome Wechseljahre Postmenopause

Dafür hören einige der Symptome wie zum Beispiel Hitzewallungen und Nachtschweiß jetzt oft auf. Ebenso natürlich alle zyklusbedingten Beschwerden wie PMS, hormonell bedingte Migräne, Krämpfe, Brustspannen oder auch die Stimmungsschwankungen und die unberechenbare Reizbarkeit. 

In der Postmenopause kommt der Selbstfürsorge eine besonders große Rolle zu, um gesund zu altern und Erkrankungen wie Osteoporose, Alzheimer, Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber auch sozialer Isolation und Alterseinsamkeit vorzubeugen.

Ja, das war jetzt eine ziemlich lange Liste. Während der Wechseljahre ist eben ganz schön was los im Körper einer Frau. Doch natürlich gilt: Nicht alle dieser Symptome müssen in den Wechseljahren auftreten, und nicht alle Symptome der Wechseljahre kommen in einer solchen Stärke, dass sie dich negativ beeinflussen.

Die Symptome variieren in den Wechseljahren in Auftreten, Stärke, Zeitpunkt und Dauer. Grobe Schätzungen besagen: Circa 1/3 der Frauen spürt keinerlei Symptome, 1/3 der Frauen hat mittlere Symptome, 1/3 hat starke Symptome.

Glücklicherweise können einfache Mittel wie Änderungen der Ernährung oder des Lebensstils eine ganze Menge gegen jedes einzelne der Symptome tun. Auch die Art, wie wir auf Dinge blicken, beeinflusst die Weise, wie wir sie erleben. Deshalb ist es wichtig, Frauen über die Entwicklungen in ihrem Körper aufzuklären, sie in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken und sie darin zu unterstützen, das Positive des Alterungsprozesses zu sehen. 

Studien & Quellen

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How can I Tell I am in Perimenopause? Cemcor.

Dennerstein, L. (2000). A prospective population-based study of menopausal symptoms. Obstetrics And Gynecology, 96(3), 351–358. doi:10.1016/s0029-7844(00)00930-3