Stress und die Wechseljahre
Das Problem von Stress in den Wechseljahren
Neben Östrogen spielen während der Wechseljahre die Schilddrüsenhormone und die Stresshormone eine besondere Rolle. Und ihre Interaktionen untereinander. Stress verstärkt viele Symptome der Wechseljahre. Stress ist generell Gift für den Körper – aber besonders in den mittleren Lebensjahren. Kommt für eine eh schon chronisch gestresste Frau in der Lebensmitte jetzt noch die Perimenopause als zusätzlicher Stressfaktor hinzu, geht das an und oft über ihre Grenzen.
Was sind typische Symptome von Stress?
- Langanhaltender, exzessiver Stress geht einher mit Schlafstörungen und Infektanfälligkeit.
- Es macht sich Erschöpfung breit: tiefe, chronische, Müdigkeit. In schlimmen Fällen bis hin zu Depression und mangelndem Interesse am Leben.
- Hinzu kommen Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, gesenkte Libido, Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten, Verdauungsprobleme, vorzeitiges Altern und Gewichtszunahme.
Wann ist Stress besonders häufig?
Job, Kinder, pflegebedürftige Eltern, das eigene Altern und vieles mehr: In der Lebensmitte geht es bei Frauen besonders rund. Gesellen sich dazu noch die hormonellen Schwankungen der Perimenopause als zusätzlicher Stressfaktor, spüren wir dies in Form störender Symptome. Langanhaltender Stress geht einher mit Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und erhöhter Infektanfälligkeit.
Stehen wir unter Dauerstress und tun nichts, um den Stress abzubauen, werden die beiden Stresshormone Adrenalin und Cortisol überbeansprucht. Dem DHEA als Gegenspieler geht ebenfalls die Puste aus. Es macht sich Erschöpfung breit: chronische Müdigkeit, Burnout, bis hin zu Depressionen und kein Interesse am Alltag oder gar dem Leben.
Kommt Stress oft vor?

(Quelle: XbyX® Check anonymisierte Auswertung)

(Quelle: XbyX® Check anonymisierte Auswertung)
In einer Studie beobachtete man, dass Frauen mit einem durch hohen zusätzlichen Stress erhöhten Cortisol-Spiegel stärker unter Hitzewallungen litten, im Vergleich zu Frauen ohne erhöhte Stresswerte.
Was passiert im Körper bei Stress?
Die drei wichtigsten Stresshormone sind Adrenalin, Cortisol und DHEA. Diese Stresshormone werden in den Nebennieren produziert.
1. Adrenalin ist das „kämpfe oder fliehe“-Hormon: Bei Gefahr erhöht es Herzschlag, Blutfluss und Schmerzgrenze. Adrenalin schärft auch die Sinne.
2. Cortisol wird bei Stress ausgeschüttet und aktiviert im Stressmoment den Stoffwechsel und die Energiereserven. Damit einhergehend erhöhen sich etwa Blutzucker, Blutdruck, Herzfrequenz, Atmung und Muskelspannung. Gleichzeitig blockiert Cortisol die Immunabwehr und reduziert alle nicht lebenswichtigen Funktionen wie Verdauung und Fortpflanzung auf ein absolutes Minimum.
3. DHEA ist ein Androgen, das in Nebenniere und Eierstöcken produziert wird und der Gegenspieler zum Hormon Cortisol ist. DHEA (kurz für Dehydroepiandrosteron) verbessert vor allem die Immunabwehr und erhöht die Stresstoleranz.
Stress ist super - aber nur bei Gefahr!
Die Stressreaktionen des menschlichen Körpers sind hilfreich, wenn Gefahr im Verzug ist. Wenn man (verbal) vom Chef attackiert wird, jemand in brenzlige Situationen gerät oder wenn man fliehen muss. Genau dann ist es grandios, da der Körper so alle vorhandenen Ressourcen aktiviert, nutzen und die Betroffene besser „retten“ kann. Diese Situationen werden aber alle überwunden, sodass das System danach wieder herunterfahren kann.
Dauer-Stress ist gefährlich
Chronischer Stress hingegen ist natürlich Gift für unseren Körper. Da er sowohl die Immunabwehr als auch andere Körperfunktionen herunterschraubt, ist Dauerstress Auslöser vieler Krankheiten. Besonders in den körperlich ohnehin schon anspruchsvollen Jahren der Wechseljahre ist Stress etwas, was Frauen gar nicht zusätzlich gebrauchen können. Schließlich hat der Körper in den mittleren Lebensjahren schon wahrlich genug mit der Änderung der Sexualhormone zu tun.
Stress, Menopause & Sexualhormone
Während der Wechseljahre nimmt die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron durch die Eierstöcke langsam ab. Die Nebennieren übernehmen einen Teil der Arbeit und produzieren kleine Mengen an Progesteron und Östrogen. Der Körper passt sich quasi an den Übergang in die Wechseljahre an. Müssen die Nebennieren nun stressbedingt ständig Stresshormone ausschütten, können sie die weiblichen Hormone nicht effizient produzieren. Statt Östrogen und Progesteron wird lieber Cortisol und Adrenalin hergestellt. Wir wissen ja: Stress überleben geht vor Fruchtbarkeit. Darunter leiden Gesundheit und emotionales Wohlbefinden der Frauen.
Bis zur Perimenopause, macht Stress den meisten etwas weniger aus, denn bis dahin ist der Progesteronspiegel optimal. Da Progesteron in der Perimenopause meist zuerst abnimmt - noch nicht das Östrogen - kann der Körper Stress (Cortisol) nicht mehr so gut abfedern. Stress verstärkt so die in der Perimenopause besonders häufige Östrogendominanz.
Das können Frauen bei Stress in den Wechseljahren tun
Lifestyle
Stressreduktion ist das Wichtigste, denn sie wirkt gegen alle Folgeprobleme stressbedingter Symptome ursächlich. Den Stress in den Griff zu bekommen, ist daher in der mental und körperlich ohnehin stressigen Phase der Wechseljahre immens wichtig!
- Ernährung gegen Stress: Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index und vielen wichtigen B-Vitaminen wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse, Nüsse und Samen. Vitamin-C reiches Obst und Gemüse und magnesiumreiche Lebensmittel wie Nüsse und Samen sowie Omega-3-Fette aus Algen und Fisch
- Grüner Tee enthält viele Antioxidantien sowie L-Theanin, eine Aminosäure, die eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem hat.
- Lebensmittel meiden, die Stress verstärken: Fast Food, stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Alkohol
- Stressmanagement-Techniken wie Yoga oder Tiefenatmung lernen und nutzen.
- Stress aktiv abbauen, einen Ausgleich finden, dem Stress quasi ein Ventil verschaffen: Beispielsweise durch 20–30 Minuten Sport täglich, durch Entspannungsübungen, Spaziergänge an der frischen Luft, durch Meditation, Ruhe und Schlaf.
- Lernen, öfter mal NEIN zu sagen und das eine oder andere Ding von der übervollen To-Do-Liste streichen!
Alternativen & Produkte
- Vitalstoffe: Stress zehrt am Körper und längere Stressphasen verbrauchen besonders viele der wertvollen Vitamine und Mineralien. Vor allem Magnesium und B-Vitamine wie B6, B12, B1 und B2. Wer viel Stress ausgesetzt ist, sollte bei Bedarf zusätzlich zur erwähnten vitalstoffreichen Ernährung ergänzen - besonders Magnesium, B‑Vitamine und Omega 3.
- Adaptogene: Adaptogene Pflanzen sind sehr beliebt, da sie bei Stress zusätzlich ausgleichend wirken können. Etwa die Adaptogene Ashwagandha, Süßholzwurzel und Tulsi. XbyX Ganz Gelassen ist eine innovative Wirkstoffkombination aus: Ashwagandha, Magnesium, B-Vitaminen, Grünem Tee (L-Theanin) und L-Tryptophan
- Kognitiven Verhaltenstherapie
"Ein stressiges Leben hatte den größten Einfluss bei der Erklärung depressiver Stimmungen. Der Gesundheitszustand wurde direkt die depressive Stimmung und indirekt durch Stress beeinflusst."
Pathways to depressed mood for midlife women: Observations from the Seattle Midlife Women's Health Study
Studien & Quellen
Woods, N. F. & Mitchell, E. S. (1997). Pathways to depressed mood for midlife women: Observations from the Seattle Midlife Women’s Health Study. Research in Nursing & Health, 20(2), 119–129. doi:10.1002/(sici)1098-240x(199704)20:2<
Mitchell, E. S. & Woods, N. F. (2017). Depressed mood during the menopausal transition: is it reproductive aging or is it life? Women S Midlife Health, 3(1). doi:10.1186/s40695-017-0030-x
Gibson, C. J., Thurston, R. C. & Matthews, K. A. (2016). Cortisol dysregulation is associated with daily diary‐reported hot flashes among midlife women. Clinical Endocrinology, 85(4), 645–651. doi:10.1111/cen.13076
Mitchell, E. S. & Woods, N. F. (2015). Hot flush severity during the menopausal transition and early postmenopause: beyond hormones. Climacteric, 18(4), 536–544. doi:10.3109/13697137.2015.1009436